Polymorphismen bei Jugendlichen
Polygenetischer Risikoscore korreliert mit Angst und Negativsymptomatik
Im Rahmen einer großen bevölkerungsbasierten Kohortenstudie untersuchten britische Wissenschaftler an Jugendlichen, inwieweit sich für verschiedene psychiatrische Phänotypen Überlappungen mit genetischen Schizophrenie-Risiken identifizieren lassen. Die Auswertung der polygenetischen Risikoscores ergab mehrere signifikante Zusammenhänge.
Kommentar
Der erbliche Anteil beträgt bei der Schizophrenie bis zu etwa 80%, und Assoziationsstudien legen nahe, dass verschiedene, voneinander unabhängige Gen-Loci zu ihrer Ätiologie beitragen. Die hier anhand signifikanter SNP-Befunde kalkulierten PRS legen nahe, dass ein genetisches Schizophrenie- Risiko in der Adoleszenz phänotypisch vor allem mit Angst und negativen Symptomen assoziiert ist, weniger mit depressiven Symptomen und überraschenderweise sogar weniger mit Psychoseerlebnissen. Um Risikopersonen in jungen Jahren auszumachen, sollte sich der Blick daher insbesondere auf eine Angst- und Negativsymptomatik richten. Besonders sie könnten Prodromi der Schizophrenie sein.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Jones HJ et al.: Phenotypic manifestation of genetic risk for schizophrenia during adolescence in the general population. JAMA Psychiatry 2016; 73(3): 221-8