Eingeschlossen wurden 250 Männer und Frauen mit verschiedenen psychiatrischen Störungen in sieben britischen Einrichtungen, darunter mehrere Langzeit- Rehabilitationseinheiten, eine Einrichtung für Demenzkranke und drei Akutstationen mit 116 Patienten. Das Maßnahmenpaket SleepWell bestand u. a. aus Aufklärung über Schlafstörungen, Screening auf Schafapnoe und Restless- Legs-Syndrom sowie Verringerung von Licht und Lärm auf der Station. Insbesondere wurden die meist stündlichen nächtlichen Kontrollen ausgesetzt, um den Nachtschlaf zu schützen – allerdings nur bei jenen Patienten, bei denen dies gefahrlos möglich schien.
Während des Programms traten keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse (SUE) auf. Insgesamt nahm die Gesamtzahl an Patienten ab, die nachts unerlaubt abwesend waren. Auch unangemessenes Verhalten, schwerwiegende Vorfälle und Selbstverletzungen wurden während der Nacht seltener (jedoch nicht am Tag!).
Die Anwendung von Hypnotika (Zopiclon, Temazepam, Melatonin, Promethazin) ging unter der SleepWell-Intervention um 25 % (von 3.178 auf 2.407 Verordnungen) zurück. Bei 50 % der stationären Patienten (46,4 % auf den drei Akutstationen) konnte der geschützte Nachtschlaf umgesetzt werden – ohne Suizide, Suizidversuche oder vermehrt andere Sicherheitsprobleme. Das Feedback sowohl des – zuvor durchaus skeptischen – Personals als auch der Patienten und ihrer Angehörigen war ganz überwiegend positiv. HL