Fortgeschrittenes Adenokarzinom der Lunge

Praxis-Depesche

Phase-2-Studie bestätigt Wirksamkeit des ersten KRAS G12C -Inhibitors

Der KRASG12C -Inhibitor Sotorasib hat in der Studie CodeBreaK 100 bei Patient:innen mit fortgeschrittenem, nicht kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) ein frühes und anhaltendes Ansprechen gezeigt. Bei Zulassung würde damit erstmals eine spezifische Behandlung für NSCLC-Patient:innen mit KRASG12C-Mutation zur Verfügung stehen.

Bei fast zwei Drittel der NSCLC-Patient:innen mit Adenokarzinom sind therapierelevante Mutationen nachweisbar. Während für einige dieser genetischen Veränderungen bereits zielgerichtete Therapien zugelassen sind, gibt es für Lungenkarzinome mit KRAS-Mutation bislang keine spezifische Behandlungsoption – und das, obwohl mehr als ein Viertel der NSCLC-Patient:innen mit Adenokarzinom einen entsprechenden Mutationsstatus aufweist. Bei etwa der Hälfte dieser Patient:innen handelt es sich um die KRASG12C-Punktmutation. Mit Sotorasib liegt nun erstmals ein Inhibitor vor, der diesen KRAS-Subtyp spezifisch inhibiert.

Bei einer virtuellen Pressekonferenz des Unternehmens Amgen wurden die im Rahmen der World Conference on Lung Cancer erstmals präsentierten Ergebnisse der Phase-2-Studie CodeBreaK 100 zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Sotorasib diskutiert. Eingeschlossen waren 126 vorbehandelte Patient:innen mit KRASG12C-mutiertem NSCLC. „Dabei handelte es sich um das typische Patientenkollektiv, das gut die Situation der alltäglichen Praxis widerspiegelt“, erklärte Prof. Jürgen Wolf vom Universitätsklinikum Köln. Sotorasib wurde als Monotherapie einmal täglich in einer Dosierung von 960 mg bis zur Krankheitsprogression verabreicht. Der primäre Endpunkt, definiert als ein bestätigtes objektives Ansprechen, wurde bei 37,1 % erreicht und eine Krankheitskontrolle bei 80,6 %. „Bei 81% der Patient:innen wurde eine Tumorschrumpfung jeglichen Ausmaßes beobachtet“, berichtete Wolf. „Die mediane Zeit bis zum objektiven Ansprechen betrug 1,4 Monate, wie es auch von anderen Therapien bekannt ist.“ Das progressionsfreie Überleben war mit medianen 6,8 Monaten deutlich länger als unter der Standardchemotherapie Docetaxel.

Die Verträglichkeit von Sotorasib war insgesamt gut. Die häufigsten therapiebedingten Nebenwirkungen waren gastrointestinale Beschwerden bei knapp zwei Drittel der Patient:innen. Grad-3-Ergebnisse wurden bei 19,8 % dokumentiert. Wolf merkte an: „Nebenwirkungen treten mit jeder effektiven Therapie auf.“ Unter Sotorasib seien sie aber beherrschbar und nur in Ausnahmefällen schwer gewesen. Der Anteil behandlungsbedingter Nebenwirkungen, die zu einem Therapieabbruch führten, war mit 7,1 % günstig.

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