Apomorphin oder Levodopa?

Neuro-Depesche 9/2001

Pharmakologische Tests bei Parkinson-Syndrom

Die pharmakologischen Provokationstests dienen zumeist der Differenzialdiagnostik. Bei klinischem Verdacht spricht ein positives Testergebnis im Allgemeinen für die idiopathische Form des Parkinson-Syndroms (IPS). Der positive prädiktive Wert liegt zwischen 67 und 96%. Die Tests erlauben auch eine Beurteilung der möglichen Effizienz einer späteren dopaminergen Langzeittherapie. Negative Testergebnisse sind allerdings wegen der hohen Zahl an falsch negativen Voraussagen nur bedingt verwertbar. Drittens gewähren die Tests Einblick in die Details der medikamentösen Wirkung wie Latenzzeit, Ausmaß und Dauer der Remission sowie das Auftreten von Dyskinesien. Levodopa hat gegenüber Apomorphin den Nachteil eines höheren Zeitaufwands, einer resorptionsabhängigen Wirkung und birgt die Gefahr eines "Priming" für Dyskinesien, besonders bei zuvor unbehandelten Patienten. Vorteilhaft ist der bessere negative Voraussagewert für die Wirkung einer späteren Dauerbehandlung mit Levodopa- oder Dopaminagonisten bei bisher unbehandelten Patienten. Apomorphin führt dagegen zu einer geringeren und resorptionsbedingten Variabilität der Response und seine kurze Halbwertzeit gestattet die zügige Wiederholung des Tests. Allerdings kommt es zu ausgeprägten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und orthostatischer Hypotonie, die die adjuvante Gabe von Domperidon erfordern. Ferner kann die subkutane Injektion für den Patienten belastend sein. Da einige auf Apomorphin nicht, auf Levodopa aber schon ansprechen, ist bei negativem Testergebnis ein Versuch mit Levodopa zu erwägen. (JL)

Die pharmakologischen Provokationstests dienen zumeist der Differenzialdiagnostik. Bei klinischem Verdacht spricht ein positives Testergebnis im Allgemeinen für die idiopathische Form des Parkinson-Syndroms (IPS). Der positive prädiktive Wert liegt zwischen 67 und 96%. Die Tests erlauben auch eine Beurteilung der möglichen Effizienz einer späteren dopaminergen Langzeittherapie. Negative Testergebnisse sind allerdings wegen der hohen Zahl an falsch negativen Voraussagen nur bedingt verwertbar. Drittens gewähren die Tests Einblick in die Details der medikamentösen Wirkung wie Latenzzeit, Ausmaß und Dauer der Remission sowie das Auftreten von Dyskinesien. Levodopa hat gegenüber Apomorphin den Nachteil eines höheren Zeitaufwands, einer resorptionsabhängigen Wirkung und birgt die Gefahr eines "Priming" für Dyskinesien, besonders bei zuvor unbehandelten Patienten. Vorteilhaft ist der bessere negative Voraussagewert für die Wirkung einer späteren Dauerbehandlung mit Levodopa- oder Dopaminagonisten bei bisher unbehandelten Patienten. Apomorphin führt dagegen zu einer geringeren und resorptionsbedingten Variabilität der Response und seine kurze Halbwertzeit gestattet die zügige Wiederholung des Tests. Allerdings kommt es zu ausgeprägten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und orthostatischer Hypotonie, die die adjuvante Gabe von Domperidon erfordern. Ferner kann die subkutane Injektion für den Patienten belastend sein. Da einige auf Apomorphin nicht, auf Levodopa aber schon ansprechen, ist bei negativem Testergebnis ein Versuch mit Levodopa zu erwägen. (JL)

Quelle: Albanese, A: Consensus statement on the role of acute dopaminergic challenge in Parkinson`s disease, Zeitschrift: MOVEMENT DISORDERS, Ausgabe 16 (2001), Seiten: 197-201

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