Apomorphin bei Spätkomplikationen

Neuro-Depesche 10/2005

Patienten zeigen anhaltende Besserungen

Die parenterale Gabe des non-ergolinen Dopaminagonisten Apomorphin bewirkt bei Patienten in fortgeschrittenen Parkinson-Stadien eine deutliche Besserung motorischer Komplikationen wie L-Dopa-induzierte Dyskinesien; die täglichen On-Zeiten nehmen zu. Am größten ist der Nutzen offenbar, wenn die orale Medikation unter einer kontinuierlichen Infusionsbehandlung ganz abgesetzt werden kann.

Lassen sich Wirkfluktuationen und Off-Phasen in fortgeschrittenen Parkinson-Stadien durch eine Anpassung der oralen Medikation nicht mehr beherrschen, bietet die subkutane Apomorphin-Gabe eine vorteilhafte Alternative zur Operation. Bei mehr als fünf Off-Phasen pro Tag oder komplexen Fluktuationsmustern kann die Gabe mittels Infusionspumpe kontinuierlich erfolgen - mit anhaltendem Nutzen für die Patienten, berichtete Dr. Regina Katzenschlager, Wien. Dies zeigte eine Studie an 19 Patienten mit refraktären motorischen Fluktuationen und beeinträchtigenden L-Dopa-induzierten Dyskinesien. Bei ihnen konnte die orale Medikation während der Wachzeit vollständig abgesetzt werden. Unter der fortgesetzten Apomorphin-Monotherapie (>= 2,7 Jahre) verminderten sich Schwere und Dauer der Dyskinesien um 65 bzw. 85%; die täglichen Off-Zeiten gingen von 35 auf 10% zurück. Unter durchschnittlich 90,6 mg/d Apomorphin konnte die L-Dopa-Dosis von 759 auf 152 mg/d reduziert werden. Bestätigt wurden die Therapiewirkungen durch eine größere Studie, in der 45 von 64 Patienten tagsüber auf Apomorphin in Monotherapie umgestellt wurden. Gegenüber Patienten, die weiterhin L-Dopa einnahmen, kam es zu einer signifikanten Zunahme der täglichen On-Zeiten, die Dyskinesien besserten sich deutlich. Ferner verkürzt die Rescue-Medikation mit Apomorphin-Einzelinjektionen bei Patienten mit bis zu fünf Off-Phasen pro Tag die täglichen Off-Zeiten um etwa 50%. (HE)

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