Ausgewählt wurden 13 RCT mit insgesamt 2.654 Patienten mit Hauptdiagnose Panikstörung. Das Durchschnittsalter reichte in den einzelnen Studien von 34,7 bis 45 Jahre. Die Teilnehmer waren über neun bis zwölf Wochen in sechs Studien mit fixer Dosis (10, 20, 40 oder 60mg/d) und in sieben Studien mit flexiblen Dosen (12,5 – 75 mg/d) von Paroxetin als Monotherapie behandelt worden.
Gegenüber Placebo wurde die Wirksamkeit von Paroxetin in drei primären Endpunkten belegt: So verringerte sich die Anzahl an vollständigen Panikattacken signifikant stärker (Mean Difference[MD]: -1,96; p = 0,01). Auch der Anteil der Teilnehmer mit Reduktion der Attacken um ≥ 50 % war bei den SSRI-behandelten Patienten höher (Odds Ratio [OR]: 1,66; p = 0,02). Die Anzahl der Patienten mit null vollständigen Panikattacken stieg ebenfalls deutlich (OR: 1,70; p < 0,00001) – jedoch mit beträchtlicher Heterogenität zwischen den Studien (I2: 55 %). Auch die Werte der Clinical Global Impression – Severity (CGI-S)-Skala verbesserten sich gegenüber der Placebo-Gruppe stärker (MD: -0,37; p = 0,05; I2: 69 %). Daneben wurde als ein sekundärer Endpunkt eine deutlich Score-Besserung des Hamilton- Anxiety Scale (HAMA) erreicht (MD: -2,96; p < 0,00001, I2: 18 %).
Die Gesamttherapieabbruchraten waren in beiden Gruppen ähnlich niedrig (OR: 0,91; p = 0,26) und Abbrüche aufgrund unerwünschter Ereignisse zumindest nicht signifikant häufiger (OR: 1,29; p = 0,07). Die Gesamtrate an UE fiel in der SSRIGruppe erwartungsgemäß höher aus (OR: 1,32; p = 0,02). Dies ging auf eine höhere Inzidenz u. a. von Schwitzen, Übelkeit, Mundtrockenheit, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Durchfall, verminderte Libido, erektile Dysfunktion, Tremor und Ejakulationsstörungen zurück. JL