Gefahren und Komplikationen der VNS

Neuro-Depesche 1/2014

Optimierungsbedarf bei der Hardware

16 Jahre Erfahrung mit der Vagusnerv-Stimulation (VNS) sammelten Autoren einer Längsschnittstudie. Sie fassten Probleme und Komplikationen zusammen.

Am schwedischen Universitätskrankenhaus Umeå wurde zwischen 1994 und 2010 bei 143 Patienten mit pharmakoresistenter Epilepsie (81 Männer) unter Antibiotikum-Prophylaxe eine VNS-Implantation durchgeführt, mit Ausnahme von zwei Patienten stets linksseitig. Der Follow-up-Zeitraum betrug 62 ±46 Monate (738 Patientenjahre). Die Operation erforderte wegen verschiedener Komplikationen insgesamt weitere 108 Eingriffe.

Jeweils zu 16,8% wurden die Komplikationen durch den Eingriff selbst (n = 28) oder durch Fehler der Hardware (n = 25) verursacht. Postoperativ kam es zu oberflächlichen (3,5%) oder tiefen Infektionen mit Explantation (3,5%), zur Stimmbandlähmung durch Verletzungen des Vagusnervs (5,6%) oder anderen Komplikationen wie Brachykardie oder Hämatomen, aber auch zu Narbenbildung, Horner-Syndrom oder Punktion der Jugularvene (5,6%). Infektionen traten in allen Fällen im Bereich des VNS und im Durchschnitt 13 Tage nach der letzten Operation auf (1–930 Tage), aber bei drei Patienten auch erst nach mehr als drei Monaten (nach 182, 435 und 930 Tagen). Mit zunehmender Zahl der Eingriffe erhöhte sich die Rate an Infektionen. Diese stand übrigens in keinem Zusammenhang mit der Art der Inzision, die mehrheitlich (n = 79) quer, 3 cm über der Klavikula gesetzt wurde.

Oberflächliche Infektionen wurden erfolgreich mit oralen Antibiotika behandelt. Bei tiefen Infektionen erfolgte die komplette Entfernung des Stimulators, da Teilentnahmen das Risiko einer Reinfektion nach Erfahrung der Autoren erhöhen.

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