COVID-19

Praxis-Depesche 12/2021

Obstruktive Schlafapnoe als Risikofaktor

Diabetes, Bluthochdruck und Adipositas gelten unter anderem als Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf. In einer US-Studie wurde untersucht, inwieweit die obstruktive Schlafapnoe (obstructive sleep apnea, OSA) das Risiko für eine COVID- 19-Infektion erhöht und einen schweren Verlauf begünstigt.
US- Wissenschaftler identifizierten mit Hilfe eines elektronischen, medizinischen Datenmeldesystems im Raum Chicago 9.405 COVID-19-Patienten aus über fünf Millionen Patienten im ersten Halbjahr 2020. Unter diesen litten 6,3 % an OSA, unter den NICHT-COVID-19-Patienten waren es 0,8 %. Von den COVID-19-Patienten mussten 33,9 % hospitalisiert werden und 18,9 % erlitten ein Lungenversagen.
Unter den hospitalisierten Patienten befanden sich 15,3 % OSA-Patienten (vs. 3,4 % unter den Nichthospitalisierten). Die Zahl der OSA-Patienten mit Lungenversagen war mit 19,4 % vs. 4,5 % ebenfalls signifikant erhöht. Nach Ausschluss von Komorbiditäten wie Diabetes, Bluthochdruck und hohem Body Mass Index war OSA assoziiert mit einem erhöhten Risiko für einen Krankenhausaufenthalt sowie mit einem Lungenversagen. Das Risiko, an COVID-19 zu erkranken, war unter OSAPatienten insgesamt achtmal höher als bei einer vergleichbaren Patientenpopulation in den USA. Ein Screening auf OSA besitzt daher Relevanz als prognostischer Faktor bei einer COVID-19-Infektion. DM
Quelle: Mass MB et al.: Obstructive sleep apnea and risk of COVID-19 infection, hospitalization and respiratory failure. Sleep Breath 2021; 25(2): 1155-7
ICD-Codes: U07.1

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