Dopamin-Mangel bei Morbus Parkinson
Neuro-Depesche 9/2011
Noradrenalin im LC kompensatorisch erhöht?
Tiermodelle des Parkinson-Syndroms legen eine Beziehung zwischen der nigrostriatalen Degeneration und Veränderungen im noradrenergen Transmittersystem nahe. Nun wurde bei Patienten retrospektiv untersucht, ob die beiden Phänomene in einer – quantitativ beschreibbaren – Beziehung zueinander stehen.
Fazit
?! Zumindest in frühen Stadien liegt bei Parkinson-Patienten im SPECT offenbar im LC eine deutlich erhöhte Bindung an Katecholamin-Transporter vor, die angesichts der Dopamin-Verringerung auf eine erhöhte lokale noradrenerge Aktivität schließen lässt. Möglicherweise fungiert die Rezeptoraktivierung durch Noradrenalin als Kompensation des Dopamin-Mangels in den nigrostriatalen Projektionen. Ein zusätzlicher Aspekt ist, dass Noradrenalin antioxidative Effekte hat und so dem Neuronenuntergang entgegen steuert.