Depottherapie im Therapiealltag
Niedrigere Kosten und geringere Ressourcennutzung?
In einer landesweiten prospektiven Kohortenstudie prüften kanadische Mediziner, inwieweit sich eine früh eingeleitete Therapie mit injizierbaren Depot-Antipsychotika (Long-acting injectable Antipsychotics, LAI-AP) unter Alltagsbedingungen auf die Ressourcennutzung im Gesundheitswesen auswirkt. Können wirklich Kosten eingespart werden? Offenbar werden die höheren Medikamentenkosten durch geringere Ausgaben für stationäre oder ambulante Behandlungen in der Tat ausgeglichen.
Kommentar
Die Einsparungen durch Depot-Antipsychotika, insbesondere durch Atypika, sind dieser Auswertung zufolge eindeutig. Die Autoren fordern, dass die Verschreibung von Depot-Antipsychotika immer mit Interven-tionsstrategien einhergehen sollten, mit denen die Compliance gefördert werden kann. Sie empfehlen weitere Studien über einen längeren Therapiezeitraum, mit neuen Medikamenten und neuen Formulierungen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Stip E, Lachaine J: Real-world effectiveness of long-acting antipsychotic treatments in a nationwide cohort of 3957 patients with schizophrenia, schizoaffective disorder and other diagnoses in Quebec. Ther Adv Psychopharmacol 2018; 8(11): 287-301