In einer randomisierten Doppelblindstudie erhielten von 157 OSAS-Patienten 77 Modafinil (einmal 200 mg/d in der ersten und 400 mg/d in der zweiten bis vierten Woche), die übrigen Plazebo. Alle Studienteilnehmer litten trotz effektiver, über den Studienzeitraum fortgesetzter nCPAP (6,2 Stunden/Nacht) unter Tagesmüdigkeit, 45% sogar sehr stark mit Werten von über 15 auf der Epworth Sleepiness Scale (ESS). 91% der Patienten durchliefen den gesamten Studienzeitraum. Modafinil reduzierte die persistierende Tagesmüdigkeit deutlich: Gegenüber dem Ausgangszustand und gegenüber Plazebo kam es in Woche eins und vier zu einer signifikanten Besserung der ESS-Werte. Auch die Schlaflatenzzeiten nach MSLT in Woche vier nahmen signifikant zu. Im Gruppendurchschnitt kam es unter Modafinil mit 51% vs. 27% fast doppelt so häufig zu einer Normalisierung der Tagesvigilanz (ESS-Score < 10) wie im Plazebo-Arm. Dem entsprechend waren mit 71% vs. 35% auch deutlich mehr Patienten nach CGI-Skala gebessert. Mit einer Inzidenz von 23% vs. 11% traten Kopfschmerzen, mit 12% vs. 3% Nervosität unter Verum häufiger auf als unter Plazebo. Der BMI nahm unter Modafinil leicht, aber signifikant ab; der durchschnittlich systolische Blutdruck stieg um 1 mmHg.
nCPAP bei obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom
Neuro-Depesche 9/2002
Nicht-Amphetamin-Stimulans beseitigt Restmüdigkeit
Bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) kann die Tagesmüdigkeit trotz ansonsten erfolgreicher Therapie mit kontinuierlicher nasaler Überdruckbeatmung (nCPAP) persistieren. Mit dem bei Narkolepsie eingesetzten Stimulans Modafinil wurde nun auch diesen Patienten geholfen.
Quelle: Pack, AI: Modafinil as adjunct therapy for daytime sleepness in obstructive sleep apnea, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF RESPIRATORY AND CRITICAL CARE MEDICINE, Ausgabe 164 (2001), Seiten: 1675-1681