nCPAP bei obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom

Neuro-Depesche 9/2002

Nicht-Amphetamin-Stimulans beseitigt Restmüdigkeit

Bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) kann die Tagesmüdigkeit trotz ansonsten erfolgreicher Therapie mit kontinuierlicher nasaler Überdruckbeatmung (nCPAP) persistieren. Mit dem bei Narkolepsie eingesetzten Stimulans Modafinil wurde nun auch diesen Patienten geholfen.

In einer randomisierten Doppelblindstudie erhielten von 157 OSAS-Patienten 77 Modafinil (einmal 200 mg/d in der ersten und 400 mg/d in der zweiten bis vierten Woche), die übrigen Plazebo. Alle Studienteilnehmer litten trotz effektiver, über den Studienzeitraum fortgesetzter nCPAP (6,2 Stunden/Nacht) unter Tagesmüdigkeit, 45% sogar sehr stark mit Werten von über 15 auf der Epworth Sleepiness Scale (ESS). 91% der Patienten durchliefen den gesamten Studienzeitraum. Modafinil reduzierte die persistierende Tagesmüdigkeit deutlich: Gegenüber dem Ausgangszustand und gegenüber Plazebo kam es in Woche eins und vier zu einer signifikanten Besserung der ESS-Werte. Auch die Schlaflatenzzeiten nach MSLT in Woche vier nahmen signifikant zu. Im Gruppendurchschnitt kam es unter Modafinil mit 51% vs. 27% fast doppelt so häufig zu einer Normalisierung der Tagesvigilanz (ESS-Score < 10) wie im Plazebo-Arm. Dem entsprechend waren mit 71% vs. 35% auch deutlich mehr Patienten nach CGI-Skala gebessert. Mit einer Inzidenz von 23% vs. 11% traten Kopfschmerzen, mit 12% vs. 3% Nervosität unter Verum häufiger auf als unter Plazebo. Der BMI nahm unter Modafinil leicht, aber signifikant ab; der durchschnittlich systolische Blutdruck stieg um 1 mmHg.

Quelle: Pack, AI: Modafinil as adjunct therapy for daytime sleepness in obstructive sleep apnea, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF RESPIRATORY AND CRITICAL CARE MEDICINE, Ausgabe 164 (2001), Seiten: 1675-1681

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