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Neuro-Depesche 11-12/2022

Nexviadyme® zur Enzymersatztherapie bei Morbus Pompe

Mit Avalglucosidase alfa (Nexviadyme®, Sanofi Genzyme) steht seit August 2022 die 2. Generation der Enzymersatztherapie (EET) für Patienten mit Morbus Pompe zur Verfügung. Bei der vererbten, lysosomalen Glykogenspeichererkrankung führt die reduzierte bzw. fehlende Aktivität des Enzyms saure α-1,4-Glukosidase (GAA) zur Akkumulation von Glykogen in den Lysosomen der Muskelzellen und irreversiblen Gewebeschädigung. Avalglucosidase alfa ist zugelassen zur langfristigen Therapie bei Patienten mit gesicherter Morbus Pompe-Diagnose – sowohl bei der Lateonset als auch der Infantile-onset Pompe Disease (IOPD, LOPD). Das rekombinante Enzym Avalglucosidase alfa hat im Vergleich zur bisherigen Standardtherapie Alglucosidase alfa (Myozyme®) einen etwa 15-mal höheren Anteil an Mannose- 6-Phosphat (M6P)-Resten. Dies führt zu einer verbesserten Aufnahme in die Muskelzellen und einer fünffach höheren intralysosomalen Glykogen-Clearance. In der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie COMET mit therapienaiven LOPD-Patienten zeigte sich Avalglucosidase alfa im direkten Vergleich mit Alglucosidase alfa nach 49 Wochen mindestens genauso wirksam. Klinisch relevante Verbesserungen wurden bei der Atemfunktion und der Muskelfunktion beobachtet. In der Muskelkraft und -funktion sowie in der Atemmuskelkraft war Avalglucosidase alfa nach 49 Wochen der Therapie mit Alglucosidase alfa numerisch überlegen. Die Umstellung von Alglucosidase alfa auf Avalglucosidase alfa wurde in den Phase-II- und -III-Studien gut vertragen. Die Phase-I/IIStudien NEO1 bzw. NEO-EXT zeigten eine gute Verträglichkeit über bis zu 6 Jahre.

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