24. ECNP-Kongress 3.–7. Sept. 2011 in Paris

Neuro-Depesche 10/2011

Neuste Entwicklungen in der Neuropsychopharmakologie

Mit einem breiten Themenspektrum aus allen Bereichen neuropsychiatrischer Erkrankungen wartete der 24. Kongress des European College of Neuropsychopharmacology (ECNP) Anfang September in Paris auf. Eine kleine Auswahl der interessantesten Themen haben wir für Sie zusammengestellt.

Traditionsgemäß lag ein Schwerpunkt des ECNP-Kongresses auf affektiven Erkrankungen wie der Depression und ihren Behandlungen.

BDNF: Response-Prädiktor bei ­Depression?

Da die Behandlung von Depressionen immer noch mit hohen Non-Response-Raten einher geht, besteht ein hoher Bedarf an zuverlässigen Prädiktoren für ein adäquates Ansprechen. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Anne Eckert, Basel, hat gezeigt, dass bei depressiven Patienten anhand der Serumspiegel von BDNF (Brain Derived Neurotrophic Factor) ein Ansprechen identifiziert werden kann. Ein früher Anstieg der BDNF-Spiegel im Serum korrelierte sowohl mit einer Reduktion der depressiven Symptomatik als auch mit einer Verbesserung der psychosozialen Funktionen. Der prädiktive Wert der BDNF-Serumwerte war dabei nach Eckert unabhängig von der Art der antidepressiven Behandlung.

5-HTT-Polymorphismen

Das Serotonintransporter (5-HTT)-Gen weist in der Promotor-Region einen Polymorphismus (5-HTTLPR) auf, der die Funktionalität beeinflusst und mit der Entwicklung von Depressionen in Verbindung gebracht wird. Klinische Bedeutung gewinnt 5-HTTLPR vor allem in Bezug auf kritische Lebensereignisse der Erkrankten: Ein Forscherteam aus Estland hat in einer populationsbasierten Studie mit 540 Personen im Alter von ca. 25 Jahren herausgefunden, dass Männer, die im Gen für den Transporter zwei lange Allele (LL) tragen, bei psychosozialen Belastungen ein erhöhtes Risiko für Depressionen haben. Frauen hingegen sind anfälliger für belastende Lebensereignisse, wenn sie zweimal die kurze Variante (SS) aufweisen. Diese Zusammenhänge waren bei Personen mit höherem Bildungsniveau signifikant stärker ausgeprägt als bei jenen mit niedrigerer Bildung.

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