MRT-Befunde in Substantia nigra und Locus coeruleus

Neuro-Depesche

Neuromelanin grenzt Parkinson- von essentiellem Tremor ab

Obwohl essentieller Tremor (ET) und Parkinson-Krankheit (PD) eine unterschiedliche Pathogenese haben, kann die Differentialdiagnose in der klinischen Praxis immer noch eine Herausforderung darstellen. Die Charakterisierung von Neuromelanin (NM) in der zentralen S. nigra (SN) und im Locus coeruleus (LC) kann offenbar zur Differenzialdiagnose beider Erkrankungen maßgeblich beitragen.

43 Patienten mit tremordominantem Morbus Parkinson (tdPD), 31 mit ET und 30 altersensprechende Gesunde wurden eingeschlossen. Das Durchschnittsalter der Parkinson-Patienten (19 Männer) betrug 61,91 (± 9,87), das der  ET-Patienten (14 Männer) 55,74 (± 14,36) Jahre, das der Kontrollen (10 Männer) 56,33 (± 12,03 Jahre) Der mittlere UPDRS-III-Score in der Parkinson-Gruppe lag bei 25,51 Punkten. Sie waren im Vergleich zu den ET-Patienten kürzer erkrankt (p < 0,001). Alle unterzogen sich einer NM-sensitiven MRT.

Das NM-Kontrast-Rausch-Verhältnis (CNR) des LC und der SN sowie das NM-Volumen der SN bilateral fielen bei den tdPD-Patienten signifikant niedriger aus als bei den ET-Patienten oder den Kontrollen (je p < 0,05).

Die multivariate Regressionsanalyse ergab in der Unterscheidung von tdPD und ET signifikante Odds Ratios (OR) für NMCNR-LC-R (OR: 1,33; p < 0,001), NMV-SN-L (OR: 1,02, p = 0,03) und NMCNR-SN-L (OR: 2,60, p = 0,02).

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Fazit
Diagnostischer Biomarker?

In der Parkinson-Gruppe fand sich in dieser Studie vor allem eine signifikant stärkere Degeneration des Locus coeruleus (LC) als in der Gruppe mit essenziellem Tremor. Die kombinierten NM-Volumen- und Kontrastmessungen des SN plus die Kontrastbestimmung des LC in der MRT bieten eine neue Perspektive für die Differentialdiagnose von Parkinson-bedingtem und essenziellem Tremor und könnten einen diagnostischen Biomarker darstellen. 

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