Rezidivprävention bei Schizophrenie

Neuro-Depesche 9/2002

Neuroleptika bei Ersterkrankung intermittierend geben?

Wie effektiv ist eine intermittierende neuroleptische Therapie, die sich an Prodromalsymptomen orientiert? Unterschieden wurde in einer randomisierten deutschen Studie zwischen Patienten mit schizophrener Ersterkrankung und solchen mit rezidivierenden Episoden.

Nach einer dreimonatigen Stabilisierungsphase wurden die ersterkrankten (n = 115) und die unter rezidivierenden Episoden (n = 248) leidenden Patienten zu drei Therapieschemata randomisiert: Neben einer Dauermedikation mit einer Mindestdosis von 100 mg Chlorpromazin-Äquivalent (n = 122) wurde eine intermittierende Medikation geprüft, die bei Prodromalsymptomen wieder einsetzte (n = 127) oder eine solche, die als Krisenintervention wieder aufgenommen wurde (n = 115). Das Neuroleptikum wählte der behandelnde Arzt aus. Nach zwei Jahren hatte sich in der Rückfallprävention bei Patienten mit multiplen Episoden die Dauermedikation bewährt. Dagegen profitierten die Patienten mit Ersterkrankung gleichermaßen von der Dauermedikation wie von der intermittierenden, an Prodromalsymptomen orientierten Medikation. Bei natürlich geringerer kumulativer Neuroleptikum-Dosis war die Compliance in der Gruppe der Patienten, die intermittierend ein Neuroleptikum erhalten hatten, besser.

Quelle: Gaebel, W: First vs multiple episode schizophrenia: two-year outcome of intermittent and maintenance medication strategies, Zeitschrift: SCHIZOPHRENIA RESEARCH, Ausgabe 53 (2002), Seiten: 145-159

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