30. Jahrestagung der DGSM

Neuro-Depesche 4/2023

Neues zur Insomnie und zum Potenzial eines guten Schlafes

6 % - 10 % der europäischen Bevölkerung leiden an einer behandlungsbedürftigen Insomnie. Dass die Zahl der Schlafzentren in Deutschland von sieben im Jahr 1992 auf derzeit 300 gestiegen ist, zeugt von der wachsenden Brisanz von Schlafstörungen. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Zusammenhang mit insomnischen Erkrankungen und wie die gesundheitsfördernden Potenziale eines guten Schlafs genutzt werden können, diskutierten Expert:innen auf der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM).

Gleich zwei Hoffnungsträger zur medikamentösen Therapie der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) stellte Dr. Dora Triché, Nürnberg, vor. In einer Pilotstudie wurden 20 Patient:innen für eine Nacht mit dem noradrenerg wirkenden Atomoxetin und dem Antecholinergikum Oxybutynin behandelt. Die Anzahl der nächtlichen Atempausen konnte damit um 63 % reduziert werden. Das war auf die Stimulation der Rachenmuskulatur durch die Medikamentenkombination zurückzuführen.

Von der CPAP-Maske für alle zur individuellen Therapie

Ein weiterer vielversprechender medikamentöser Therapieansatz ist der Carboanhydrasehemmer Sulthiame, der in die Atmungssteuerung eingreift. Eine schwedische Studie schloss 68 Patient:innen mit schwerer OSA ein, die die CPAP-Therapie nicht tolerierten. Nach vier Wochen reduzierten sich die nächtlichen Atemaussetzer unter dem Medikament um 41 %.

„Wir sind in einer Phase, in der wir nicht mehr wie früher nach dem Motto ‚one treatment fits all‘ allen Patient:innen eine Therapie, die CPAP-Maske, anbieten. Wir sind auf einem guten Weg zu einer individualisierten Therapie“, ergänzte Prof. Boris Stuck, Marburg. Die OSA zählt zu den gefährlichsten Schlaferkrankungen: Nicht nur das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen ist bei Patient:innen mit OSA erhöht, sondern auch die Einschlafneigung am Tag und infolgedessen das Unfallrisiko.

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