Im spätsommerlichen Amsterdam trafen sich beim 28. Kongress des European College of Neuropsychopharmacology (ECNP) fast 5000 Psychiater und Angehörige verwandter Disziplinen aus knapp 100 Ländern, um aktuelle Forschungsergebnisse und Erkenntnisse sowie Fortschritte in der Behandlung psychischer Erkrankungen miteinander zu teilen.
Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem vielfältigen Themenspektrum.
Neu gegen Negativsymptome
Während die gängigen Antipsychotika gegen die Positivsymptomatik der Schizophrenie gut wirksam sind, sprechen negative Symptome wie Rückzug, Affektverflachung, Apathie etc. weit weniger gut an – und neigen meist zur Persistenz. Die Monotherapie mit Cariprazin (Zieldosis 4,5 mg/d), ein neuer partieller Agonist an den Dopaminrezeptoren D3/D2 mit D3-Präferenz reduzierte in einer aktiv kontrollierten Doppelblindstudie an 461 schizophren Erkrankten über 26 Wochen den Faktor-Score der PANSS für negative Symptome (PANSS-FSNS) signifikant stärker als Risperidon (Zieldosis 4 mg/d). Der Unterschied in diesem primären Studienendpunkt betrug -1,47 Punkte (p = 0,002). Zugleich verbesserte sich unter dem – gut vertragenen – Cariprazin auch das psychosoziale Funktionsniveau nach der Personal and Social Performance Scale (PSP) signifikant stärker (Differenz 4,63 Punkte; p < 0,001). Studienleiter György Németh, hob hervor, dass dies die erste Studie sei, die diese gezielte Wirkung auf die Negativsymptomatik belegt. Der D3-dopaminerge Mechanismus solle weiter erforscht werden, merkte Prof. Andreas Meyer-Lindenberg an, denn „negative Symptome sind kritische Prädiktoren für die Erholung und Reintegration“.
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