20. MDS-Kongress, 19. bis 23. Juni 2016 in Berlin

Neuro-Depesche 9/2016

Neues zu Parkinson, RLS und Co.

Mehr als 5000 Besucher aus 86 Ländern kamen zum 20th International Congress of Parkinson's Disease and Movement Disorders (MDS) nach Berlin, um sich mit den neuesten Forschungsergebnissen und dem State of the art der Behandlungen von Morbus Parkinson, Restless-Legs-Syndrom (RLS), Dystonien und anderen Erkrankungen vertraut zu machen.

Zu den unterschiedlichsten Fragestellungen wurden mehr als 2200 wissenschaftliche Abstracts eingereicht. Unter den von der MDS hervorgehoben Beiträgen hier eine Auswahl.

Parkinson und Pestizide

Nach Umwelteinflüssen auf die Entstehung eines Morbus Parkinson suchten französische Forscher in der Landwirtschaft: Bei einer Prävalenz von 136 011 Fällen (2010) und einer Inzidenz von 69 010 Fällen (2010–2012) in Frankreich fanden sie heraus, dass schon das Leben auf dem Lande mit einer signifikant erhöhten Parkinson-Rate einherging (p < 0,001). Bezirke mit einer höheren Dichte an Weingütern zeigten dabei die engsten unabhängigen Assoziationen mit der Prävalenz (relatives Risiko zwischen unterster und oberster Quartile: 1,07; p = 0,002) und Inzidenz (RR: 1,11; p = 0,003). Dies traf in ähnlicher Form auf Frauen wie Männer zu. Die Erkrankungshäufung geht nach Vermutung der Wissenschaftler auf die massive Belastung mit Pestitziden zurück, die im Weinanbau offenbar in größerem Umfang eingesetzt werden (bes. Insektizide und Fungizide) als in anderen landwirtschaftlichen Zweigen. Prof. Caroline Tanner, San Francisco, sprach die Hoffnung aus, dass diese Ergebnisse und die zukünftige Identifizierung spezifischer Pestizide dazu beitragen könnten, das Auftreten einer Parkinson-Erkrankung zu reduzieren.

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