26. Jahrestagung des ECTRIMS vom 13.-16. Oktober 2010 in Göteborg

Neuro-Depesche 12/2010

Neues zu Diagnose, Therapie und Verlauf der MS

Neben den neuen MS-Therapeutika stellten Erweiterungen der diagnostischen und therapeutischen Optionen auf der 26. Jahrestagung des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) Themenschwerpunkte dar.

Aus den rund 900 wissenschaftlichen Vorträgen und Postern, die den fast 6000 Besuchern aus der ganzen Welt präsentiert wurden, hier einige ausgewählte Beiträge.

MS-Herde nach HPV-Impfung

War schon 2009 über fünf Patienten mit multifokalen oder atypischen Demyelinisierungen nach einer HPV-Impfung berichtet worden, werden jetzt aus Griechenland fünf neue Fälle mit einer akuten Demyelinisierung nach der Immunisierung gegen das humane Papilloma-Virus mit den quadrivalenten Impfstoff gemeldet (G. Balamoutsos et al., P297). Die multiplen Herde im ZNS wurden mittels MRT bestätigt, bei allen lagen oligoklonale Bande im Liquor vor. Vier der Patienten haben eine CIS-Diagnose.

Benigne MS: Neu ausgewertet

Die Langzeitauswertung von initial 307 MS-Patienten (Einschluss: 1950–1964) hatte gezeigt, dass 45 Jahre nach Symptombeginn noch 18% einen nicht-progressiven Verlaufs­­typ aufweisen (O. Andersen et al., Abstract 36). Beim letzten Follow-up (2009–10) hatten nun weitere drei Patienten einen sekundär-progressiven Verlauf entwickelt. Von den verbleibenden 13 Patienten haben neun einen EDSS-Score von 0–2,5 und vier einen Score von 3,0–3,5. Die Patienten sind funktionell und kognitiv kaum beeinträchtigt. Somit kann bei etwa jedem zehnten Patienten auch über mehrere Jahrzehnte von einer benignen MS ausgegangen werden, Prädiktoren lassen sich aber kaum identifizieren. Offenbar kann es auch nach sehr langen Zeiträumen durchaus noch zu einem sekundär-progressiven Verlauf kommen.

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