FGF23

Neuro-Depesche 7-8/2015

Neuer Risikomarker für Schlaganfall?

Der von Osteozyten gebildete „Fibroblast Growth Factor 23 (FGF23), der u. a. die Rückgewinnung von Natrium und Kalzium aus dem Harn fördert und den Phosphat- Stoffwechsel reguliert, kann auch Bluthochdruck, Atherosklerose, Herz-Kreislauf-, Leber- oder Nierenerkrankungen begünstigen. Nun untersuchten US-Forscher, ob ein hoher FGF23-Spiegel das Schlaganfallrisiko erhöht.

2525 Teilnehmer der Northern Manhattan Study (NOMAS) – 919 Männer, 1606 Frauen – waren durchschnittlich 69 Jahre alt und zur Hälfte (54%) lateinamerikanischer Herkunft. Während des Follow-up von 12 (± 5) Jahren erlitten 258 Teilnehmer einen Insult, darunter 212 ischämische Infarkte, 26 intrazerebrale Blutungen (ICH), fünf Subarachnoidalblutungen (SAB) und 15 einen Schlaganfall unbekannter Genese.
Der mediane FGF23-Wert des Kollektivs lag bei 57 relativen Einheiten (RU) pro ml (Spanne 44–81 RU/ml). Unter Adjustierung auf die glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) und soziodemographische Faktoren fand sich für jeden Anstieg des (logarithmisch transformierten) FGF23-Wertes um eine Einheit eine um 40% höhere Insultgefahr (HR 1,4, p = 0,004). Bei einem FGF23- Grenzwert oberhalb 90 RU/ml (vs. < 90 RU/ml), den 505 Teilnehmer aufwiesen, erhöhte sich das Risiko für einen Schlaganfall um 60% (HR 1,6, p = 0,001). Die war auch für Patienten ohne KHK der Fall.
Besonders für intrazerebrale Blutungen bestand ein mehr als doppelt so hohes Risiko (HR 2,2, p = 0,009) – für ischämische Infarkte war der Unterschied dagegen nicht signifikant (HR: 1,2, p = 0,227). NW
Kommentar

Ein hoher FGF23-Spiegel prädizierte in dieser städtischen, multiethnischen Bevölkerung einen Schlaganfall signifikant. Es bleibt zu prüfen, ob das Risiko „direkt“ mit hohen FGF23-Werten assoziiert ist, eine diätische oder pharmakologische FGF23-Senkung also Schlaganfälle verhindern könnte.

Quelle:

Wright CB et al.: Plasma FGF23 and the risk of stroke: the Northern Manhattan Study (NOMAS). Neurology 2014; 82(19): 1700-6

ICD-Codes: I61.9

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