Chronische Schmerzen

Naturmedizin 4/2021

Neuer Blickwinkel aus der Philosophie

Wie man mithilfe von philosophischen Ansätzen Schmerzen und Schmerztherapien neu betrachten kann, haben Dr. Sabrina Coninx und Dr. Peter Stilwell untersucht. Die Forscherin von der Ruhr-Universität Bochum und der Forscher von der kanadischen McGill University schlagen in der Therapie chronischer Schmerzen einen Ansatz vor, der den Menschen als Ganzes in den Fokus nimmt.

Chronische Schmerzen können bislang in vielen Fällen nicht wirksam behandelt werden. Das hat Forscher:innen verschiedener Disziplinen in den vergangenen Jahren dazu motiviert, auf neue Weise über Schmerzen und ihre Therapie nachzudenken. „Schmerzforschung und klinische Praxis finden nicht in einem luftleeren Raum statt, sondern gehen mit meist impliziten Annahmen darüber einher, was Schmerzen sind und wie sie zu behandeln sind“, sagt Sabrina Coninx, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bochumer Graduiertenkolleg Situated Cognition. „Uns geht es darum, diese Annahmen zu beleuchten und auszuloten, wie wir mithilfe von philosophischen Ansätzen Schmerzen und Schmerztherapien neu betrachten können.“ In ihrer Arbeit entwickeln der Autor und die Autorin einen holistischen, integrativen und handlungsorientierten Ansatz.

Patient:innen als Ganzes betrachten

Konkret schlagen sie 3 Dinge vor: Erstens sollte die Auseinandersetzung mit Schmerzen mehr sein als die Suche nach und Behandlung von zugrunde liegenden physiologischen Veränderungen. Ein holistischer Ansatz stellt Patient:innen als Ganzes in den Fokus und schafft Raum für ihre Erfahrungen, Sorgen, Erwartungen und Narrative. Auch dem Einfluss sozialer Praktiken in der Entstehung von chronischen Schmerzen sollte Rechnung getragen werden. So werden Schmerzpatient:innen anfangs oft dazu motiviert, sich bei Verletzungen zu schonen und Aktivität zu vermeiden, was am Anfang sinnvoll sein mag, auf Dauer jedoch zur Chronifizierung beitragen kann.

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