Das Behandlungsspektrum bei MS wird zunehmend komplexer, dies war beim gut besuchten ECTRIMS-Kongress in Madrid unübersehbar. Intensiv wurden die Ergebnisse von Therapiestudien mit altbewährten und neuen Substanzen in unterschiedlichen Prüfstadien oder Kombinationen diskutiert. Spezielle Themen waren u. a. MS bei Kindern, Therapie mit Cannabinoiden und die Verbesserung der Lebensqualität von MS-Patienten.
Die Fortschritte in der MS-Therapie der letzten Jahrzehnte sind auch daran abzulesen, dass sich die Überlebenszeiten der Patienten verbessert haben.
Höhere Lebenserwartung
In einer norwegischen Studie waren 878 Patienten 50 Jahre lang (1953-2003) nachbeobachtet worden: Die durchschnittliche Überlebenszeit nach Krankheitsbeginn betrug für Frauen 43 und für Männer 36 Jahre. Damit ist gegenüber 1968 ein signifikanter Überlebensvorteil nachweisbar.
Kinder mit MS
MS tritt vor dem 16. Lebensjahr mit einer relativen Häufigkeit von 3-5% der gesamten MS-Population auf, insbesondere betroffen sind pubertierende Mädchen. Das klinische Erscheinungsbild ist mit der Erwachsenen-MS vergleichbar, in drei Viertel der Fälle wird eine schubförmige MS beobachtet (jährliche Schubrate: 0,9-1,2). Viele pädiatrische Patienten werden derzeit Off-label mit „Disease modifying drugs" (DMD) behandelt und profitieren davon, kontrollierte klinische Studien fehlen aber noch weitgehend. Bei etwa einem Drittel jener Kinder, die ein erstmaliges multifokales demyelinisierendes Ereignis erleiden, entwickelt sich eine manifeste MS.
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