Die von der "Mitoxantrone in Multiple Sclerosis" (MIMS)-Studiengruppe unternommene Studie umfasste 194 Patienten mit schubförmiger MS mit Zeichen anhaltender klinischer Verschlechterung bzw. sekundär progredientem Verlauf. 24 Monate lang wurden sie alle drei Monate intravenös mit Mitoxantron behandelt: 66 Patienten erhielten 5 mg/m2, 63 eine Dosis von 12 mg/m2 Mitoxantron und 65 Plazebo. Die Daten von 188 Teilnehmern wurden ausgewertet. Mitoxantron-behandelte Patienten zeigten im primären Studienendpunkt, dem Resultat einer Multivarianzanalyse von fünf klinisch relevanten Parametern, gegenüber Plazebo einen signifikanten Therapieeffekt (p < 0,0001 bzw. p < 0,005 ). Die univariate Analyse der mit 12 mg/m2 behandelten Patienten ergab gegenüber Plazebo signifikante Vorteile in allen Variablen: Neben den EDSS-Scores, der Gehfähigkeit und der adjustierten Gesamtzahl der behandlungsbedürftigen Schübe betraf dies auch die Zeiträume bis zum ersten Schub sowie den standardisiert erhobenen neurologischen Status. Es zeigten sich keine durch die Studienmedikation ausgelösten ernsten Nebenwirkungen und auch keine Hinweise auf eine klinisch relevante Beeinflussung der Herzfunktion.
Immunsuppressivum wirksam
Neuro-Depesche 11/2003
Neue Therapieoption bei progredienter MS
Die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit sekundär progredientem MS-Verlauf sind äußerst begrenzt. Eine plazebokontrollierte Doppelblindstudie zeigt, dass diesen Patienten mit dem Immunsuppressivum Mitoxantron geholfen werden kann.
Quelle: Hartung, HP: Mitoxantrone in progressive multiple sclerosis: a placebo-controlled, double-blind, randomised, multicentre trial, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 360 (2002), Seiten: 2018-2025