Zwei am 2. Februar 2015 vorgestellte evidenzbasierte Leitlinien definieren die Behandlungsstandards der Alkohol- und Tabakabhängigkeit neu. Federführend waren DGPPN und die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DGSucht). Für die Alkoholabhängigkeit ergab sich eine umwälzende Veränderung hinsichtlich der Therapieziele, sprich der Abstinenz.
In Deutschland gibt es ca. 1,9 Mill. Alkoholabhängige und rund 1,6 Mill. Menschen mit „schädlichem Gebrauch“ von Alkohol. Etwa 14,7 Mill. Frauen und Männer rauchen. Dazu ein Auszug aus den Hintegrundinformationen zur neuen S3-Leitlinie: „Täglich sind rund 200 Todesfälle durch zu hohen Alkoholkonsum zu beklagen, jährlich liegt die Zahl bei 74 000 (Gärtner et al. 2013). Die Kosten liegen mit mindestens 30 Mrd. Euro pro Jahr auch im europäischen Vergleich an der Spitze aller durch psychische Störungen verursachten Kosten (Effertz & Mann 2013).“ Nur etwa 10% der Alkoholabhängigen erhalten jährlich eine spezifische Therapie, weniger als 15% der aufhörwilligen Raucher nehmen professionelle Hilfe in Anspruch – eine klare Unterbehandlung.
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