Ärzte der Harvard Medical School untersuchten in einer Pilotstudie bei Menschen mit einer Nikotin- und Cannabis-Abhängigkeit die Wirksamkeit einer kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) plus einer transdermalen Nikotin-Ersatztherapie (NRT).
An der kleinen Studie nahmen zwölf Patienten mit einer nach DSM-IV diagnostizierten Nikotin- und Cannabis-Abhängigkeit teil. Sie erhielten über zehn Wochen zehn 50-minütige Sitzungen eine neue manual-basierte KVI, die sowohl Elemente aus Nikotin- als auch Cannabis-Sucht-Behandlungen beinhaltete. Thematisiert wurden Gedankenschleifen und Triggersituationen sowie die Strukturierung von Alltagaktivitäten. Gleichzeitig substituierten die Teilnehmer Nikotin (beginnend mit 14 mg bzw. 21 mg/d) in absteigender Dosis über ein täglich gewechseltes Pflaster. Nikotin- und Cannabis-Konsum wurden anhand von Speichel und Urin kontrolliert. Sieben der zwölf Patienten (58,3%) durchliefen den gesamten Studienzeitraum.
Es kam zu einer signifikanten Reduktion des täglichen Zigarettenkonsums von 12,6 (± 4,9) zu Baseline auf 2,1 (± 4,2) Stück zu Studienende (p < 0,0001). Zudem verbesserte sich der Nikotinabhängigkeits-Score (des Fagerstrom Test for Nicotine Dependence) gegenüber Baseline in den Wochen 4, 6, 8 und 10 jeweils signifikant (p < 0,001). Die Verringerung des Cannabis-Konsum von täglich 10,0 auf 8,0 (± 5,3) Inhalationszüge verfehlte dagegen die Signifikanz (p = 0,37). Bei einem Cannabis-Raucher nahm der Konsum zu, ansonsten aber blieb ein – befürchteter – kompensatorischer Anstieg nach der Nikotinreduktion aus.
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