Trigeminusneuralgie

Neuro-Depesche 9/2001

Neue Ergebnisse zur perkutanen Ballonkompression

In einer sehr großen retrospektiven Studie wurden Behandlungsergebnis und Komplikationsrate der perkutanen Ballonkompression (PBC) bei Patienten mit Trigeminusneuralgie untersucht.

Die PBC verfügt u. a. über den Vorteil einer geringen Dauer des Eingriffs unter Kurznarkose. Die Nebenwirkungsrate scheint geringer als bei anderen perkutanen Verfahren. Die Übersichtsstudie schloss 496 Patienten mit klassischer einseitiger Trigeminusneuralgie (zumeist des dritten Astes) ein, die sich zwischen 1980 and 1999 insgesamt 531 Kompressionen des Ganglion Gasseri unterzogen hatten. In neun Fällen konnte das Foramen ovale nicht penetriert werden. Alle übrigen 522 Eingriffe (Kompressionszeit meist fünf Minuten) verliefen erfolgreich und führten mit Ausnahme eines Falles bei allen Patienten zu einem sofortigen Schmerzrückgang. Bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungsdauer von 10,7 Jahren kam es bei 95 Patienten (19,2 %) innerhalb von 5 Jahren und bei 158 Patienten (31,9 %) im gesamten Beobachtungszeitraum zu Rezidiven der Neuralgie. In diesen Fällen wurden meist erfolgreich Antiepileptika eingesetzt. Eine frühe Hypästhesie, unter der 89 % der Patient litten, persistierte nur bei 23 Patienten (4,6 %) über mehr als drei Monate. Auch Masseter-Schwäche (3,4 %) und Diplopie (1,6 %) bestanden nur vorübergehend. Eine symptomatische Dysästhesie entwickelte sich bei 19 Patienten (3,8 %). Verlust des Cornealreflexes, Anaesthesia dolorosa oder aseptische Meningitis traten nicht auf. Die häufig beobachteten Bradykardien erforderten nur in wenigen Fällen die Gabe von Atropin.

Quelle: Skirving, DJ: A 20-year review of percutaneous balloon compression of the trigeminal ganglion, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROSURGERY, Ausgabe 94 (2001), Seiten: 913-917

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