Die Parkinson-Forschung in Deutschland hat eine exzellente Reputation. Das hohe Niveau spiegelte sich auch in den Vorträgen beim 7. Deutschen Parkinson-Kongress im März 2011 wider, der in Kiel, einem wichtigen Standort der Parkinson-Forschung hierzulande, stattfand. Ein Schwerpunkt bestand in der Früherkennung erster Parkinson-Symptome bzw. Veränderungen in der prämotorischen oder sogar präsymptomatischen Phase sowie in der Identifizierung von Risikopatienten.
Der Morbus Parkinson ist mit 250 000 Betroffenen nach der Alzheimer-Erkrankung in Deutschland die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Ihre Zahl wird sich vermutlich in den nächsten 30 Jahren verdoppeln, so Kongresspräsident Prof. Dr. med Günther Deuschl, Kiel zum Hintergrund der intensiven Erforschung (früh-)diagnostischer und neuer therapeutischer Verfahren.
Warum Frühdiagnostik und –therapie?
Angesichts sich erweiternder Möglichkeiten mit „neuromodulatorischen“ Wirkstoffen kommt der frühen Diagnosestellung ein immer größerer Stellenwert zu. Die Therapieaussichten in sehr frühen Stadien sind am höchsten, während beim Auftreten der klassischen motorischen Symptome bereits etwa 7o% der striatonigralen Nervenzellen zugrunde gegangen sind.
Somit richtet sich der Blick einerseits auf die Erkennung früher motorischer Zeichen, wie sie z. B. mithilfe von Akzelerometer oder Gyroskopen erfolgen kann und u. a. mit der Tübinger Erhebung von Risikofaktoren zur Erkennung von NeuroDegeneration (TREND) erforscht wird. Erste Ergebnisse dieser Longitudinalstudie werden PD Walter Maetzler, Tübingen, zufolge Ende 2011 verfügbar sein.
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