EllboIncobotulinumtoxinA bei Spastik der oberen Extremität

Neuro-Depesche 4/2021

Neue Daten belegen nachhaltige Wirksamkeit

Das einzige Komplexprotein-freie Botulinum Neurotoxin Typ A (BoNT/A) EllbolncobotulinumtoxinA zeichnet sich durch geringe Antigenität aus. Auf einem von Merz Pharmaceuticals beim „Highlights Digital 2021“ der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und an- dere Bewegungsstörungen (DPG) veranstalteten Symposium wurden neue Studiendaten präseniert, die die nachhaltige Reduktion der Spastik der oberen Extremität belegen.
In der Praxis wird BoNT/A zur Behandlung von Patienten mit Bewegungsstörungen wie fokalen Dystonien und Spastik angewendet, erläuterte PD Dr. Manuel Dafotakis, Aachen. Nach einer Hirnschädigung wie dem Schlaganfall ist häufig vor allem die Beugemuskulatur der oberen Extremität von einer Spastik betroffen.
Aufgrund des günstigen Wirkungs-/Nebenwirkungsverhältnisses gilt BoNT/A, mit dem höchsten Evidenzgrad bewertet, als Therapie der Wahl bei fokaler, multifokaler und segmentaler Spastik (z. B. bei Beugespastik der Hand- und Fingermuskeln), um die Selbstständigkeit der Patienten durch eine wiedererlangte Funktionsfähigkeit zu verbessern. Anders als systemisch wirkende Antispastika wirkt BoNT/A lokal, der Effekt auf zugleich vorliegende Paresen der nicht injizierten Muskulatur ist daher minimal. U. a. kann BoNT/A auch die Pflege vereinfachen.
Besonders hervorzuheben ist, dass sich die Therapieeffekte durch die Wiederholungsbehandlungen verstärken, so Dafotakis, wobei eine patientenindividuelle Dosierung möglich ist. IncobotulinumtoxinA kann bei einer Spastik der oberen Extremitäten unabhängig von der Ursache mit bis zu 500 Einheiten – verteilt auf Schulter-, Ellbogen- oder Handgelenk – eingesetzt werden. Seine anhaltende bzw. zunehmende Wirksamkeit zeigen u. a. neue Post-hoc-Analysen zweier randomisierter Doppelblindstudien und ihrer offenen Extensionen (OLE): Die Responderrate nach den Veränderungen der Disability Assessment Scale (DAS) stieg von 47,4% (Placebo: 27,2%) in den Studienkernphasen auf 66,6% im dritten Zyklus der OLE. „Das sind sehr gute Zahlen“, sagte Dafotakis.
Eine höhere Gesamtdosierung ermöglicht es, mehr spastische Muskeln und Muster zu behandeln, erläuterte er weiter. Studien zufolge genügen bei mehr als 30 % der Patienten Wiederholungsbehandlungen in Abständen von 16 Wochen.“ JL
Quelle: Industriesymposium: „Botulinum Neurotoxin Typ A frei von Komplexproteinen zur Behandlung von Bewegungsstörungen und Sialorrhoe“, DPG Virtuell „Highlights Digital“ 2021, 5. März 2021.

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