Berberin ist ein Isochinolinalkaloid, dass u. a. in der Berberitze (Berberis vulgaris) vorkommt und entzündungshemmende bzw. neuroprotektive Eigenschaften besitzen soll. In Tiermodellen wurden die Interleukin (IL)-1β- und IL-6-Spiegel im Hippokampus herunterreguliert.
Von 59 Patienten mit Schizophrenie, die unter einer Behandlung mit einem atypischen Antipsychotikum in fixer Dosierung standen, wurden 32 zu Berberin (900 mg/d) und 27 zu Placebo über acht Wochen randomisiert.
Die Behandlungseffekte wurden in den Wochen 4 und 8 anhand der Positive and Negative Syndrome Scale (PANSS) bewertet. Außerdem wurden wiederholt die Serumkonzentrationen der Entzündungsmarker IL-1β, IL-6, TNF-α und C-reaktives Protein (CRP) bestimmt.
Symptomreduktion und Entzündungshemmung
Von Baseline bis Woche 8 verbesserte die zusätzliche Berberin-Gabe die Werte der Negativsymptome-Subskala der PANSS gegenüber Placebo signifikant (18,04 vs. 19,99; Δ: -1,95; p < 0,001). Auch der PANSS-Gesamtscore fiel vorteilhafter aus (76,28 vs. 75,34; Δ: -0,94 p = 0,002), nicht aber der Positivsymptome-Score (p = 0,874).
Unter den Entzündungsmarkern nahm nur die CRP-Konzentration in der Berberin-Gruppe ab, während sie unter Placebo anstieg. Dieser Unterschied war signifikant. (F = 5,373; p = 0,024).
Darüber hinaus korrelierte in der Verum-Gruppe die Veränderung der CRP-Konzentration innerhalb von acht Wochen signifikant mit der Veränderung der PANSS- Negativsymptomatik (r = 0,56; p = 0,002). In den wenigen unerwünschten Ereignissen ergaben sich zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede (je p > 0,05). JL