Tagesmüdigkeit ist bei Akromegalie keine Seltenheit, doch wurde diese meist auf eine komorbide obstruktive Schlaf-apnoe zurückgeführt. Auch über Narkolepsie wurde gelegentlich bei Akromegalie-Patienten berichtet, allerdings in keinem Fall mit kataplektischen Anfällen. Der multiple Schlaflatenztest (MSLT) ergab bei dem Patienten eine durchschnittliche Latenzzeit von 6,4 Minuten, REM-Episoden traten innerhalb von 15 Minuten in drei von fünf Messungen auf. Die Hypocretin-Spiegel im Liquor waren normal. Angesichts der Kataplexie bei polysomnographisch nachgewiesener Gesamtschlafzeit von sieben Stunden wurde eine Narkolepsie diagnostiziert und eine Therapie mit Mazindol eingeleitet, auf die der Patient gut ansprach. Kürzlich wurden auch bei Patienten mit anderen ZNS-Erkrankungen, die sich einer Radiotherapie unterzogen hatten, Narkolepsien berichtet. Diese waren jedoch erst Monate bis Jahre nach der Abschluss der Bestrahlung aufgetreten.
Bei Akromegalie
Neuro-Depesche 11/2004
Narkolepsie durch Hypophysen-Radiotherapie?
Zwei Wochen nach Abschluss einer Hypophysentumor-Bestrahlung stellten sich bei einem 60-jährigen Akromegalie-Patienten wiederkehrende Episoden starker Tagesmüdigkeit ein. Bei vollem Bewusstsein folgte danach stets eine generalisierte Paralyse, die Minuten, mitunter aber auch Stunden anhalten konnte. Wurde die Narkolepsie mit Katalepsie durch die Radiatio verursacht?
Quelle: Dempsey, OJ: Acquired narcolepsy in an acromegalic patient who underwent pituitary irradiation, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 61 (2003), Seiten: 537-540