SSRI-Einnahme in der Schwangerschaft
Neuro-Depesche 9/2012
Nachteilige Effekte auf das Kind?
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) gehören zu den am häufigsten verordneten Antidepressiva. Im Falle einer Schwangerschaft muss der Arzt die Vor- und Nachteile einer weitergeführten Therapie abwägen. Nun untersuchte eine Ärztegruppe mögliche Effekte der SSRI-Einnahme auf das sich entwickelnde Kind.
Fazit
?! Die unbehandelte mütterliche Depression ging mit einem geringeren Körperwachstum und Kopfwachstum der Föten einher. Schwangere Mütter, die mit SSRI behandelt wurden, wiesen weniger depressive Symptome auf, und ihre ungeborenen Kinder zeigten keine Verzögerung im Körperwachstum. Sie hatten aber ein verzögertes Kopfwachstum und ein erhöhtes Risiko für eine vorzeitige Geburt. Die serotonerge Wirkung könnte das Hirnwachstum tatsächlich beeinflussen, doch die Autoren empfehlen äußerste Vorsicht in der Interpretation der Ergebnisse, da sie auch diverse „Epiphänomene“ der SSRI-Einnahme nicht ausschließen können.