Ischämische Apoplexie

Neuro-Depesche 10/2014

Nach symptomatischer Karotisstenose prompt intervenieren!

Zu den Hauptursachen ischämischer Apoplexien gehören Stenosen der A. carotis interna. Hat eine solche Stenose bereits neurologische Folgen gezeitigt, besteht ein hohes Rezidivrisiko.

Leitlinien sprechen sich dafür aus, nach einer symptomatischen Karotisstenose bald – möglichst innerhalb von zwei Wochen – einen Revaskularisationseingriff an dem Gefäß vorzunehmen. Neurologen der Universität Lübeck analysierten anhand ihres Patientengutes, wie dringlich die Situation tatsächlich ist. Zu diesem Zweck sichtete man das Schlaganfall- Register von Schleswig-Holstein über einen Zeitraum von 4,5 Jahren (beginnend in 2007), das 15 797 Patienten mit akutem zerebralem Ischämie-Ereignis enthielt. Bei 3,8% der Patienten wurde eine Karotis-Revaskularisation vorgenommen, entweder als Endarteriektomie oder als Angioplastie mit Stenting. Bei diesen Patienten kam es während der mittleren stationären Phase von zehn Tagen in 5% der Fälle zu einem Apoplex – etwas häufiger bei Männern als bei Frauen und bei Apoplex-Patienten gegenüber TIA-Patienten. Das Risiko eines Apoplex-Rezidivs zeigte ansonsten keine Assoziation mit anderen demographischen oder klinischen Parametern. Die Ergebnisse sprechen nach Interpretation der Autoren dafür, bei Patienten, die wegen einer symptomatischen Karotisstenose in die Klinik eingeliefert werden, so schnell wie möglich eine Karotis-Revaskularisation vorzunehmen. Die Krankenhaus-Mortalität der revaskularisierten Patienten betrug ca. 1%, ein im Vergleich zu Literaturangaben niedriger Wert. Das zeigt, dass solche Eingriffe auch dann risikoarm sind, wenn man sie sehr frühzeitig durchführt. WE

Quelle:

Al-Khaled M et al.: Stroke recurrence in patients with recently symptomatic carotid stenosis and scheduled for carotid revascularization. Eur J Neurol 2013; 20: 831-35

ICD-Codes: I65.2

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