Von 65 KHK-Patienten litten 35 zugleich an einer Panikstörung. Diese waren jünger als die Patienten ohne Angststörung; Herzmedikamente, Resultate der Belastungstests sowie Herzfrequenz und Blutdruck waren in beiden Gruppen vergleichbar. Alle Studienteilnehmer inhalierten eine Mischung aus 35% Kohlendioxid und 65% Sauerstoff zur Provokation von Panikattacken. Zugleich wurde ihnen 99m-Technetium-Sestamibi als SPECT-Marker für die Myokardperfusion injiziert. Herzfrequenz, Blutdruck und EKG wurden kontinuierlich überwacht. Durch die Inhalation erlitten 26 Teilnehmer der Panik-Gruppe (74%) und zwei der Kontrollgruppe (6,7%) eine Panikattacke. Der Studienhypothese gemäß war die Wahrscheinlichkeit myokardialer Perfusionsstörungen (nach klinischer SPECT-Befundung) bei den angsterkrankten Patienten mit Panikattacke signifikant höher als bei Teilnehmern der Kontrollgruppe ohne Panikattacke (80,9% vs. 46,4%). Die klinische Relevanz dieser Ischämien, die natürlich reversibel waren, ist allerdings unklar.
Panikstörung und KHK
Neuro-Depesche 4/2006
Myokardischämie bei Panikattacke
Panikstörungen werden mit einem erhöhten Risiko für eine kardiovaskuläre Mortalität in Verbindung gebracht. Jetzt untersuchten kanadische Forscher, ob bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und komorbider Panikstörung ein Zusammenhang zwischen Panikattacken und akuter Myokardischämie besteht.
Quelle: Fleet, R: Myocardial perfusion study of panic attacks with coronary artery disease., Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF CARDIOLOGY, Ausgabe 96 (2005), Seiten: 1064-1068