Bei 35 Patienten mit schubförmig remittierender MS (RRMS), 30 Patienten mit progressiven MS-Formen (ProgMS) sowie 28 gesunden Kontrollen wurde das MWI anhand von 3-Tesla-MRT-Aufnahmen ausgewertet. Der Myelin-Heterogenitätsindex (MHI) wurde als Maß für die Myelin-Variabilität in mehreren Regionen des Zervikalmarks auf Höhe C2/C3 berechnet. Die Befunde wurden mit der Behinderung nach EDSS sowie mit dem 9-Hole-Peg-Test (9HPT) für die Armfunktion und mit dem timed 25-foot walk (T25FW) für die Gehfunktion in Relation gesetzt.
Nur bei progressiver MS
Gegenüber den Kontrollen fiel der MHI in mehreren Regionen des Halsmarks in den Patientengruppen höher aus: sowohl bei den ProgMS-Patienten (+9,5 % bis +31 %; p = 0,04) als auch bei den RRMS-Patienten (+13 % bis +26 %, p ≤ 0,02). Der MHI der RRMS-Gruppe unterschied sich allerdings in keiner einzelnen Region signifikant von den Kontrollpersonen. Signifikant dagegen waren die MHI-Unterschiede bei den ProgMS-Patienten im Gesamtmark (+9,5 %; p = 0,04), in der globalen WM (+19 %; p = 0,0009), in der Columna dorsalis (+31 %; p < 0,0001) und den lateralen Funiculi (+17 %, p = 0,01). Auch gegenüber den RRMS-Patienten fielen einige MHI signifikant (globale WM: +13 %, p = 0,02; Columna dorsalis: +26 %, p < 0,0001) oder tendenziell (Gesamthalsmark, laterale Funiculi) höher aus.
Schließlich ergaben sich signifikante Zusammenhänge zwischen der Krankheitsdauer und dem MHI in der globalen MW ( r: 0,31, p = 0,01), Columna dorsalis (r: 0,24, p = 0,05) und in den seitlichen Funiculi (r: 0,30, p = 0,02), während dies auf die RRMS allein nicht zutraf. HL