Narkolepsie mit Kataplexie
Neuro-Depesche 12/2011
Mutation lässt Neurone sterben
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es sich bei der Narkolepsie mit Kataplexie um eine Autoimmunerkrankung handeln könnte. Nun fanden Forscher in einer internationalen genomweiten Assoziationsstudie (GWA) in mehreren ethnischen Gruppen einen neuen Zusammenhang mit Varianten des immunologisch relevanten purinergen Rezeptorsubtyps (P2RY11). Die damit verbundene Schwächung des Immunsystems könnte das ATP-induzierte Sterben Hypokretin-produzierender Neurone im Hypothalamus verstärken.
Fazit
?! Das Narkolepsie-Kataplexie-Syndrom ist gekennzeichnet durch den massiven Verlust von Hypothalamus-Neuronen, die Hypokretin (synonym: Orexin) produzieren. Aktuelle Forschungen zeigen, dass Patienten gegen in diesen Zellen exprimierte Proteine (Trib2) Autoantikörper bilden. Der aktuellen GWA zufolge ist die Narkolepsie mit einer Genvariante assoziiert, die zu einer Minderexpression von P2RY11 führt. Offenbar fungiert dieser purinerge Rezeptorsubtyp als Schutzfaktor vor einem Zelltod, der durch extrazelluläres ATP hervorgerufen wird, möglicherweise durch Beeinflussung der Chemotaxis für Lymphozyten. Eventuell ist P2RY11 auch bei anderen Autoimmun-Erkrankungen ein wichtiger Regulator.