Epidemiologie

Neuro-Depesche 10/2000

MS-Inzidenz in Dijon

Die Neuerkrankungshäufigkeit an MS steigt auf der nördlichen Erdhalbkugel mit zunehmendem Breitengrad der untersuchten Region. Nun wurde in einer Fünfjahresperiode die MS-Inzidenz in der französischen Stadt Dijon untersucht.

Die MS tritt vorwiegend in gemäßigten Klimazonen auf, insbesondere zwischen dem 40. und 60. Breitengrad, in tropischen Regionen ist sie vergleichsweise selten. Im burgundischen Dijon (47° nördlicher Breite) leben ca. 94 000 Einwohner im Alter zwischen zehn und 60 Jahren. Mit einem Anteil von 23% an unter 20-Jährigen ist Dijon eine relativ "junge Stadt". Bei 21 nach den Poser-Kriterien als sicher oder wahrscheinlich diagnostizierten MS Fällen (1993-1997) lag die jährliche MS-Inzidenz bei 4,3 / 100 000. Bei 6,1 / 100 000 unter den Frauen und 3,3 / 100 000 unter den Männern betrug das Verhältnis zwischen den Geschlechtern 2,5. Das durchschnittliche Erkrankungsalter betrug bei einer Spanne von 18 bis 49 Jahren 32 Jahre. Die Zahlen bestätigen die geographische Verteilung der MS-Inzidenz. Sie ist ähnlich hoch wie im übrigen Nord- und Mitteleuropa und niedriger als in Skandinavien. (JL)

Quelle: Moreau, T: Incidence of multiple sclerosis in Dijon, France: a population-based ascertainment, Zeitschrift: NEUROLOGICAL RESEARCH, Ausgabe 22 (2000), Seiten: 156-159

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