Klinisch isoliertes Syndrom (CIS)
Neuro-Depesche 1/2011
MRT-Kriterien für die CDMS-Konversion
Im letzten Jahr wurden für die bislang recht komplexen Kriterien für den Übergang von einem klinisch isolierten Syndrom (CIS) zu einer klinisch sicheren MS (CDMS) neue Empfehlungen ausgesprochen. Sie integrieren die Vereinfachung des Nachweises räumlicher und zeitlicher Disseminationen.
Fazit
?! Diese weniger stringenten, aber in der Praxis einfacher handhabbaren Kriterien können die Sensitivität für die Feststellung einer CDMS erhöhen, möglicherweise aber die Spezifität verringern. Werden die bisherigen Konversions-Kriterien aufgeweicht, könnte sich das Risiko für Fehldiagnosen erhöhten. Immerhin zeigen Langzeitdaten, dass etwa 30% der Menschen mit „hoch risikohaften MRT-Veränderungen“ auch 20 Jahre später noch keine MS entwickelt haben. Da die Basistherapeutika jedoch schon zur Therapie des CIS zugelassen sind (und dabei die Konversion zu einer CDMS verringern bzw. hinauszögern), dürften die Empfehlungen keine unmittelbare Auswirkung auf die – heute angeratene – CIS-Frühtherapie haben.