Bilateral in Putamen und N. caudatus wurde vier Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom Mesenzephalongewebe von menschlichen Embryos implantiert. Veränderungen der motorischen Funktionen wurden durch Aufgaben am Joystick getestet. In den Untersuchungen mit PET wurden die Tracer 18F-Dopa (Dopamin-Speicherung) und H215O (regionale Durchblutung) verwendet. 6,5 Monate nach der Implantation hatte sich die durchschnittliche Speicherkapazität für Dopamin im Striatum (18F-Dopa-PET: +78% Putamen, +27% N. caudatus ) signifikant erhöht. Damit einher ging eine mittelgradige Besserung der motorischen Symptomatik auf Teil III der Unified Parkinson's Disease Rating Scale (UPDRS) von -25%. Die beeinträchtigte kortikale Aktivierung bestand zu diesem Zeitpunkt unverändert. Ohne weitere Zunahme der striatalen 18F-Dopa-Aufnahme im Anschluss wurden 18 Monate nach der Operation weitere signifikante motorische Besserungen (-50% der initialen UPDRS-Werte) beobachtet. Parallel dazu fand sich nun während der Joystick-Aufgaben eine Aktivierung des motorischen Supplementärfeldes und im Bereich des dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) rechts.
Neurotransplantation
Neuro-Depesche 3/2001
Motorische Rindenfelder aktiviert
Nach Implantation fetaler Dopamin-produzierender Zellen in das Striatum kommt es offensichtlich zu späten funktionellen Veränderungen, die über die Auswirkungen der zusätzlichen Dopamin-Synthese hinausgehen. Mit PET wurden Auswirkungen auf frontale Kortexareale untersucht.
Quelle: Piccini, P: Delayed recovery of movement-related cortical function in parkinson´s disease after striatal dopaminergic grafts., Zeitschrift: ANNALS OF NEUROLOGY, Ausgabe 48 (2000), Seiten: 689-695