Hirnblutungen unter oralen Antikoagulanzien
Möglichst rasch die INR verringern und den Blutdruck senken!
Wie können die Hirnblutungsrisiken unter oralen Antikoagulanzien (OAK) minimiert werden? In einer großen Gruppe OAK-behandelter deutscher Schlaganfallpatienten wurden jetzt die kurz- und langfristigen Auswirkungen antikoagulatorischer und blutdrucksenkender Akutmaßnahmen auf Blutungen und Prognose näher untersucht – mit ganz eindeutigen Ergebnissen.
KOMMENTAR
Die Ergebnisse dieser großen deutschen Studie implizieren, bei Hirnblutungen OAK-behandelter Patienten die antikoagulatorische Wirkung der Substanzen möglichst vollständig zu neutralisieren und den Blutdruck zu senken. Wichtig ist außerdem, dass das Wiederansetzen der OAK bei den Betroffenen in der Langzeittherapie offenbar vor neuen Schlaganfällen schützt, ohne das Risiko neuer Hirnblutungen merklich zu vergrößern, mithin einen „Netto-Nutzen“ hat.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Kuramatsu JB et al.: Anticoagulant reversal, blood pressure levels, and anticoagulant resumption in patients with anticoagulation-related intracerebral hemorrhage. JAMA 2015; 313(8): 824-36