Atypische Antipsychotika
Neuro-Depesche 11/2008
MNS bei Kindern und Jugendlichen
Atypische Antipsychotika werden in den letzten Jahren mit drastischem Anstieg auch Kindern und Jugendlichen verschrieben. In einer Literaturrecherche suchten US-Autoren nun nach Veröffentlichungen über ein malignes neuroleptisches Syndromen (MNS), das unter Atypika-Therapie bei Patienten im Alter unter 18 Jahren aufgetreten ist, und beschrieben die Symptomatik und die Prognose.
Fazit
?! Unter atypischen Antipsychotika kann auch bei Kindern und Jugendlichen ein malignes neuroleptisches Syndrom (MNS) auftreten. Die Patienten bzw. ihre Eltern sollten über diese seltene, aber stets behandlungspflichtige und potenziell tödliche Nebenwirkung aufgeklärt und mit den typischen Symptomen wie unklares Fieber, Tachykardie etc. vertraut gemacht werden, um im Zweifelsfall schnell medizinische Hilfe zu suchen. Ob es unter den Atypika eventuell ein milder verlaufendes „atypisches MNS“ gibt, wird weiterhin kontrovers diskutiert. Indirekt dafür spricht, dass keiner der 20 in der Literatur beschriebenen pädiatrischen Patienten verstorben ist.