Bei der TTF werden über spezielle Kopfhauben mit vier Spulen Wechselströme geringer Intensität von 200 kHz durch die Schädeldecke appliziert. Die Tumortherapiefelder (TTF) sollen antimitotisch wirken und die Organellen von Glioblastom-Zellen beeinträchtigen. Die Kopfhaut muss rasiert sein und die Haube soll mindestens zu 18 h am Tag getragen werden.
695 Patienten mit einem (durchschnittlich 3,8 Monate zuvor neu diagnostizierten) Glioblastom aus 83 Krebszentren wurden in die Studie aufgenommen. Sie waren median 56 Jahre alt und zu 68% männlich. Die Standardtherapie aller bestand in einer operativen Tumorresektion mit anschließender kombinierter Strahlen- und Chemotherapie (6–12 Fünftageszyklen mit 150–200 mg/m2 Temozolomid). Nach Randomisierung im Verhältnis 2 : 1 trugen 466 Patienten zusätzlich an mind. 18 h/ Tag die TTF-Haube. Nach dem Studienzeitraum 2009–2014, erfolgte die Abschlussuntersuchung im Dez. 2016. 637 Patienten (92%) beendeten die Studie regulär.
Der primäre Wirksamkeitsparameter wurde mit Signifikanz erreicht: Das progressionsfreie Überleben war mit median 6,7 vs. 4,0 Monaten unter der TTF signifikant länger (Hazard Ratio [HR]: 0,63; 95%-KI: 0,52–0,76; p < 0,001). Auch das Gesamtüberleben als Sekunärparameter fiel zugunsten der TTF-Gruppe aus. Die Patienten überlebten mit median 20,9 Monaten versus 16,0 Monaten durchschnittlich signifikant länger als die 229 Patienten unter Temozolomid allein (HR: 0,63; 95%-KI: 0,53– 0,76; p < 0,001).
Systemische Nebenwirkungen wurden bei 48% der TTF- vs. 44% der Kontrollpatienten beobachtet. Häufigste Nebenwirkungen unter der TTF waren vor allem leichte bis mittelschwere Hautreizungen (52% vs. 0% in der Kontrollgruppe). HL