Die Studienteilnehmer sollten Ärger, Ekel, Angst, Freude, Traurigkeit und Überraschung mimisch darstellen und anschließend jeweils zwei Minuten lang intensive Situationen mit diesen Emotionen schildern. Die Gefühlsausdrücke wurden mit dem Facial Action Coding System bewertet, sprachbegleitende Mimik und Wortproduktion flossen ebenfalls in die Bewertung ein. Im Vergleich zu den Kontrollen waren alle Parameter der Ausdrucksfähigkeit bei Schizophrenie und Depression erheblich reduziert. Die Unterschiede waren nur gering: Depressive Patienten waren bei insgesamt etwas stärker erhaltenem emotionalem Ausdruck etwas weniger gut in der Lage, die meisten Gefühle spontan mimisch auszudrücken. Dass die bei Schizophrenie-Patienten stark reduzierte Mimik keine Begleiterscheinung der medikamentösen Therapie ist, geht aus einer Subanalyse in dieser Patientengruppe hervor. (cer)
Emotionale Ausdrucksfähigkeit
Neuro-Depesche 5/2005
Mimik wie bei depressiven Patienten reduziert?
Zu den Symptomen der Schizophrenie zählt nicht zuletzt eine Affektverarmung, die sich auch in einer verringerten emotionalen Ausdrucksfähigkeit manifestiert. Diese verglichen Psychiater nun zwischen 58 nicht-depressiven Schizophrenie-Kranken, 25 nicht-psychotischen depressiven Patienten und 25 gesunden Probanden.
Quelle: Tremeau, F: Facial expressiveness in patients with schizophrenia compared to depressed patients and nonpatient comparison subjects, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF PSYCHIATRY, Ausgabe 162 (2005), Seiten: 92-101