Die Neokortexareale der Gehirne von neun Patienten mit gesicherter DAT, von 15 kognitiv unbeeinträchtigten Patienten mit möglicher DAT und von elf Kontrollpersonen wurden immunhistochemisch untersucht. Amyloid-beta-Ablagerungen fanden sich bereits in frühen Erkrankungsstadien, waren aber auch bei nicht-dementen Patienten nachweisbar und insofern am kognitiven Abbau wohl nicht spezifisch beteiligt. Immunreaktionen gegen Tau-Protein in Neurofibrillen lagen nur bei Patienten mit gesicherter DAT vor und erwiesen sich als guter morphologischer Marker für die Demenz. Bei DAT-Fällen und DAT-Verdachtspatienten war die Immunreaktivität gegenüber Mikrogliazellen signifikant höher als bei den Gesunden. Die Astrozyten-Reaktivität war dagegen bei den Patienten mit nachgewiesener DAT signifikant stärker als bei den Verdachtsfällen und den Kontrollen.
Immunvorgänge im DAT-Verlauf
Neuro-Depesche 10/2003
Mikroglia früh aktiviert, Astrozyten spät
Während die Pathologie einer fortgeschrittenen Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) recht gut erforscht ist, sind zu den Anfangsstadien noch wichtige Fragen offen. In einer Autopsiestudie wurde versucht, die Rolle immunkompetenter ZNS-Zellen in verschiedenen Krankheitsabschnitten zu klären.
Quelle: Vehmas, AK: Immune reactive cells in senile plaques and cognitive decline in Alzheimer's disease., Zeitschrift: NEUROBIOLOGY OF AGING, Ausgabe 24 (2003), Seiten: 321-331