Neuro-Depesche 7/2002

Migräne-Prävalenz unverändert - Konsultationsrate verdoppelt

Etwa 13% der erwachsenen Bevölkerung leiden unter Migräne. Befragungsergebnisse von 1989 in den USA belegen, dass nur 16% der Betroffenen wegen Kopfschmerzen einen Arzt aufgesucht hatten. Zehn Jahre später wird die ärztliche Kompetenz deutlich häufiger genutzt.

An einer Stichprobe von 4376 Personen wurde die Epidemiologie der Migräne sowie die Nutzung medizinischer Versorgungsangebote untersucht. Von 410 Migränepatienten mit mehr als sechs Attacken pro Jahr nahmen 246 an der Studie des New Yorker Albert-Einstein-College of Medicine teil. Die Zwölfmonatsprävalenz für Migräne betrug 17,2% für Frauen und 6% für Männer. Sie war in der Altersgruppe 30 bis 49 Jahre am höchsten. 31% der identifizierten Migränepatienten hatten sich niemals zuvor ärztlich wegen des Kopfschmerzes beraten lassen. 48% hatten während des vergangenen Jahres wegen Kopfschmerz einen Arzt aufgesucht, aber 21% waren seit mindestens einem Jahr nicht mehr beim Arzt gewesen. Dabei wiesen in den letztgenannten beiden Gruppen 71% eine ärztliche Migräne-Diagnose auf. Die Therapie war unbefriedigend: Fast die Hälfte aller Migränepatienten (49%) war ausschließlich mit rezeptfreien, 23% mit rezeptpflichtigen und 23% mit Arzneimitteln beider Klassen behandelt worden - 5% überhaupt nicht.

Quelle: Lipton, RB: Migraine in the United States: Epidemiology and patterns of health care use., Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 58 (2002), Seiten: 885-894

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