Mithilfe der Magnetresonanzspektroskopie (MRS) ist es möglich, den regionalen Hirnstoffwechsel zu untersuchen. Deren Befunde zeigen, dass der Energiestoffwechsel in den Hirnzellen von Migränepatienten beeinträchtigt ist, so Dr. Peter S. Sandor, Zürich. Coenzym Q10 ist am Elektronentransfer von der NADH-Dehydrogenase und der Succinat-Q-Reduktase auf Cytochrom C beteiligt. Außerdem vermittelt es die Oxidation von NADH und wirkt als Antioxidans, indem es direkt mit freien Radikalen reagiert. Sandor vermutete, dass Coenzym Q10 zur Auffüllung der Energiereserven in den Mitochondrien beiträgt. In einer randomisierten doppelblinden Pilotstudie erhielten je 21 Migränepatienten (mit und ohne Aura) drei Monate lang entweder dreimal täglich 100 mg eines Flüssigpräparates, das Q10 in Form von Nanopartikeln enthält, oder aber Plazebo. Unter dem Verum verringerte sich die Attackenhäufigkeit von durchschnittlich 4,4 auf 3,2 Attacken pro Monat. In der Plazebogruppe trat dagegen keine Veränderung ein. Auch die Zahl der Tage mit Kopfschmerzen sowie der mit Übelkeit wurden durch Coenzym Q10 reduziert. In der Verumgruppe konnte nahezu jeder zweite Patient (47,6%) als Responder eingestuft werden, im Plazebokollektiv waren es nur 14,3% - ein signifikanter Unterschied (p = 0,02).
Prophylaxe durch Stärkung des Q10-Systems
Neuro-Depesche 5/2006
Migräne durch mitochondriales Energiedefizit?
Migränepatienten haben offenbar einen erhöhten zerebralen Energieverbrauch. Erste Forschungsresultate aus kleinen, aber qualitativ hochwertigen Studien deuten darauf hin, dass Substanzen, die den Energiestatus der Mitochondrien verbessern, die Häufigkeit von Migräneattacken reduzieren können. Dies trifft bei richtiger Dosierung auf Coenzym Q10 zu.