Psychose und Schizophrenie

Neuro-Depesche 6/2013

Metaanalyse zu präventiven Interventionen

Am Royal College of Psychiatrists, London, wurde anhand einer systematischen Literaturrecherche und anschließender metaanalytischer Auswertung bei Menschen mit einem hohen Psychose-Risiko die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Verhinderung einer manifesten Schizophrenie untersucht.

Die britischen Psy­chiater identifizierten bei ihrer Recherche elf randomisierte Studien mit insgesamt 1246 Teilnehmern im Durchschnittsalter von 21 Jahren mit psychotischen Prodromalsymptomen, in denen die Wirksamkeit der jeweiligen Intervention – psychologisch, pharmakologisch, diätetisch, psychosozial oder eine Kombination davon – jeweils mit der einer Kontrollkondition (Plazebo, Beratung, Antipsychotika-Therapie, Beobachtung etc.) verglichen worden war. Die Gruppengrößen lagen zwischen 51 und 288 Patienten, durchschnittlich 81 Personen. In der Metaanalyse wurden neben psychotischen, depressiven und manischen Symptomen auch Lebensqualität, Körpergewicht und Behandlungsabbrüche sowie vor allem der Übergang in eine Psychose erhoben.

Nach zwölf Monaten hatten 7,1% bis 27% der Studienteilnehmer eine manifeste Psychose entwickelt. Zur Transition über diesen Zeitraum fand sich eine mittelgradige Evidenz für die Effekte einer CBT (Risiko-Rate: 0,54; 95%-Konfidenzintervall: 0,34–0,86; Risiko-Differenz: -0,07). In diesem Parameter ergab sich sowohl für die Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren (O3-FS über 12 Wochen vs. Plazebo: RR: 0,18) als auch für die integrierte Psychotherapie (durchschnittlich 16 IPT-Sitzungen vs. 23 Sitzungen einer unterstützende Beratung: RR: 0,19) ebenfalls eine gewisse Evidenz, doch diese war von niedriger bzw. niedriger bis sehr niedriger Qualität, u. a. weil die Patientenzahlen (n = 79 bzw. n = 125) bzw. die Zahl der Indexfälle in diesen Vergleichen relativ gering waren.

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