Neuro-Depesche 11/2001

Mesenzephalon-Durchmesser trägt zur Unterscheidung bei

Mit der MRT-basierten Messung des anteroposterioren Durchmessers des Mittelhirns lassen sich Patienten mit progressiver supranukleärer Blickparese (PSP) zuverlässig von Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) oder Multisystematrophie (MSA) unterscheiden. Die Durchmesser-Bestimmung eignet sich möglicherweise sogar als diagnostisches Kriterium einer PSP.

Mittels axialer T2-gewichteter MRT-Aufnahmen wurde der anteroposteriore Durchmesser des Mittelhirns suprapontin, des Pons und anderer Mittelhirnstrukturen bei 50 Patienten ermittelt. 20 Teilnehmer litten unter IPS, 16 unter einer PSP und 14 unter MSA vom striatonigralen Typ. Zwölf altersentsprechende gesunde Probanden bildeten die Kontrollgruppe. Zwischen den IPS-Patienten und der Kontrollgruppe fand sich im Mittelhirndurchmesser mit durchschnittlich 18,5 mm vs. 18,2 mm kein signifikanter Unterschied. Patienten mit PSP wiesen dagegen mit 13,4 mm einen viel geringeren Wert auf. Hier gab es auch in den individuellen Werten keine Überlappungen mit den beiden erstgenannten Gruppen. Während der Durchschnittswert bei den MSA-Patienten ebenfalls signifikant niedriger als bei IPS und Kontrollpersonen lag, war dieser differenzialdiagnostisch nicht zu verwerten, da klare Überschneidungen mit IPS-, PSP- und Kontrollgruppe vorlagen. Die Vermessung der übrigen untersuchten Strukturen trug nicht zur Unterscheidung der Krankheitsgruppen bei. (JL)

Quelle: Nurmi, E: Rate of progression in Parkinson's disease: A 6, Zeitschrift: MOVEMENT DISORDERS, Ausgabe 16 (2001), Seiten: 608-615

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