Differenzialdiagnose bei Rückenschmerz

Neuro-Depesche 11/2002

Meralgia paraesthetica durch zu engen Gürtel

Ein türkischer Mediziner beschreibt jetzt den Fall eines jungen Mannes, der sich mit Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und Hüfte vorstellt. Die differenzialdiagnostischen Überlegungen führen zu einer recht seltenen Diagnose.

Körperliche Untersuchung, konventionelle Röntgenaufnahmen sowie eine Computertomografie des LWS-Bereichs waren unauffällig. Den behandelnden Ärzten fiel aber ein breiter Militärgürtel auf, den der Patient an jedem Untersuchungstag enggeschnürt um die Hüfte trug. Sie diagnostizierten eine kompressionsbedingte laterale femorale kutane Neuropathie im Sinne einer Meralgia paraesthetica. Der Nerv wurde mit 10 ml Bupivacain 0,25% blockiert; der Patient war sofort schmerzfrei. Nach 15-tägiger Bettruhe und Einnahme nicht-steroidaler Schmerzmittel hatte der Patient keine Symptome mehr. Auf den Gürtel verzichtete er fortan.

Quelle: Erbay, H: Meralgia paresthetica in differential diagnosis of low-back pain, Zeitschrift: CLINICAL JOURNAL OF PAIN, Ausgabe 18 (2002), Seiten: 132-135

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