Bei zeitlichem Bezug zur Periode kann eine rein menstruelle oder eine menstruationsassoziierte Migräne vorliegen. Erstere ist definiert als Attacken ohne Aura, die in mindestens zwei von drei aufeinander folgenden Zyklen auftreten, und zwar an den Tagen 1 und 2 der Periode (+/- zwei Tage). Ihre Prävalenz liegt bei 3,5 bis 12%. Die menstruationsassoziierte Migräne (Prävalenz: ca. 50%) findet auch an diesen Tagen statt, v. a. Tag 1 und 2, aber auch zu anderen Zeiten des Zyklus. Zyklusbezogene Attacken dauern länger, und neigen zur Therapieresistenz. Typischerweise fehlt eine Aura. Die Diagnosen lassen sich mit Kopfschmerztagebüchern über mindestens drei Monate bestätigen. Bei chronischer Migräne (ab 15 Migränetagen pro Monat) kann der Bezug zu den Menses initial nicht klar sein.
Vor der Pubertät leiden ca. 4% der Jungen und Mädchen an einer Migräne, in der Adoleszenz sind es 5 bis 10% und danach sind es (weltweit) 6% der Männer und 14% der Frauen. Unter menstruierenden Frauen zwischen 30 bis 50 Jahren sind 20 bis 25% betroffen. Nach der Menopause nehmen Häufigkeit und Schwere oft ab, jetzt leiden weniger als 10% der Frauen unter Attacken. In der Women’s Health Study war die Quote Betroffener unter einer HRT übrigens höher als ohne HRT (13 vs. 9%).
In der Gravidität kann die Migräne initial schlimmer werden, meist kommt es aber (im zweiten und dritten Trimenon) zu Besserungen und bei ca. 25% verändert sich nichts. Postpartal kehrt die Migräne einer Studie zufolge in 94% der Fälle wieder. SN