Schubförmige MS in Deutschland

Neuro-Depesche 7/2003

Mehr Lebensqualität durch IFN-beta-1a-Therapie

In der Behandlung der MS wird ebenso wie bei anderen Erkrankungen mit chronischen lebensbegleitenden Behinderungen zunehmend die "gesundheitsbezogene Lebensqualität" als ergänzender Verlaufsparameter untersucht. Ein positiver Einfluss zeigte sich nun bei Respondern der Therapie mit dem subkutan zu injizierenden Interferon beta-1a.

Aus der Population der MASTER-Studie konnten 576 Patienten mit schubförmiger MS nach einjähriger Therapie mit 44 µg IFN-beta-1a (s.c.) nachuntersucht werden. Nach den Längsschnittdaten, verglichen mit Gesunden und einem Migränepatienten-Kollektiv, ergaben sich für die Gesamtheit der MS-Patienten im Erhebungsinstrument Short Form 36 (SF-36) erhebliche, über alle Kategorien verteilte Einbußen der Lebensqualität, besonders bei Patienten mit Gehbehinderung (EDSS >= 4,0). Bei klinischen Respondern der Therapie (Kriterien: Schubreduktion, stabile/ gebesserte EDSS-Werte, Arzturteil nach CGI) zeigten sich gegenüber den Non-Respondern, deren Lebensqualität sich zumeist verschlechterte, allerdings signifikante Verbesserungen der SF-36-Items: Besonders in den Subskalen "Vitalität", "psychisches Wohlbefinden" und "Rollenfunktionen" entwickelte sich die Lebensqualität zum Positiven. Auch in den Summenskalen der "körperlichen" und "psychischen" Lebensqualität" kam es bei den Respondern zu signifikanten Besserungen. Nebenwirkungen wie grippeartige Symptome, Hautreaktionen etc. wirkten sich ebenso wenig nachteilig auf die Lebensqualität aus wie das Auftreten neutralisierender Antikörper.

Quelle: Haupts, M: Lebensqualität bei Patienten mit schubförmiger MS in Deutschland, Zeitschrift: NERVENARZT, Ausgabe 74 (2003), Seiten: 144-150

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